N O R B E R T   F I S C H E R


Aurora Borealis


Das Schauspiel des Nordlichts ist ein Naturphänomen,  das die Menschen seit Alters her in seinen Bann zieht. Unsere Vorfahren hatten jedoch keinerlei physikalische Erklärungen für diese Erscheinung und suchten nach ehrfürchtigen mystischen Deutungen beim Zauber-Spiel des grünen Himmelsfeuers. Sie hielten diese Naturerscheinungen für Gotteszeichen mit Hinweisen auf reichhaltige Ernten, Kindersegen, oder Katastrophen und Krieg.

Beim Anblick der tanzenden grünlichen Schleier und wabernden Wolken ist man auch heute noch gefesselt und fasziniert. Das Polarlicht kann plötzlich und sporadisch auftreten, oder über dem gesamten Horizont erscheinen. Es entsteht meist in einer Höhe zwischen 70-400 km über der Erdoberfläche und kann von höchst unterschiedlicher Dauer sein. Das seltsame Leuchten kann dann von wenigen Minuten, bis zu mehreren Stunden am Nachthimmel zu sehen sein. Es kann plötzlich verschwinden um möglicherweise nach kurzer Zeit erneut zu erscheinen, ein außerordentlich beeindruckendes Erlebnis.

                                          

Das Nordlicht ist eine Erscheinung, die mit der Sonnenaktivität zusammen hängt und tritt verstärkt auf, wenn die Zahl der Sonnenflecken zunimmt. So ist meist 24-36 Stunden nach auffälligen Sonneneruptionen mit intensivem Polarlicht zu rechnen.

Durch die Aktivität der Sonne werden energiereiche Elektronen mit dem Sonnenwind in den Weltraum geschleudert. Teile des Sonnenwindes sind auch in Richtung Erde unterwegs und treffen nach ihrer Reise durch das All auf das Magnetfeld der Erde. Das Magnetfeld der Erde als Schutzschild gegen Partikel aus dem Weltraum lenkt die meisten der Elektronen ab. Einige jedoch wandern entlang der Feldlinien zu den magnetischen Polgebieten. Dort treffen sie auf die Erdatmosphäre und reagieren mit Atomen und Molekühlen der Luft. Beim Zusammenstoss der geladenen Sonnen- Elektronen mit Sauerstoffatomen und Stickstoff Molekühlen der Erdatmosphäre wird Energie frei gesetzt, die diese Leuchterscheinungen auslösen. Das dabei hauptsächlich grün emittierte, sowie manchmal auch rötliche, Licht weist auf Sauerstoff Reaktionen hin. Blaue und violette Leuchterscheinungen dagegen, sind in ihren unterschiedlichen Wellenlängen vorhandenen  Stickstoffmolekühlen in der Atmosphäre zuzuordnen.

Das Nordlicht Oval erstreckt sich in einem wandernden Gürtel, mit einem Abstand von ungefähr 2500 km, rund um den magnetischen Nordpol. Die Aurora Borealis ist in klaren Nächten häufig in den arktischen Regionen von Nordskandinavien, Island, Grönland, Nord-Kanada, Alaska und Nordsibirien zu beobachten.

Diese Leuchterscheinung ist nicht nur auf Gebiete um den Nordpol beschränkt, auch um den Südpol gibt es diese himmlischen Lichtschleier, die Aurora Australis, das Südlicht. Norbert Fischer  Polarlicht